BAVCON, Jože. 200 years of the Ljubljana Botanic gardens. V: BAVCON, Jože (ur.). 200 let Botaničnega vrta v Ljubljani. Ljubljana: Botanični vrt, Oddelek za biologijo, Biotehniška fakulteta, 2010, str. 73-103. [COBISS.SI-ID 2288719]
Jože Bavcon
Auszug
Behandelt wird die Geschichte des botanischen Gartens Ljubljana, es werden einige kürzlich gefundene Dokumente vorgestellt. Erhellt und komparativ vorgestellt werden die Gartenanalysen von Paulin und Voss für den Zeitabschnitt nach F. Hladnik (1834) und bis zum Antritt von Paulin (1886), die zusätzlich mit bisher noch nicht präsentierten Niederschriften aus Archivmaterialien des Gartens für diesen Zeitabschnitt verglichen werden. Aus diesen Analysen geht hervor, dass der Garten trotz allen Schwierigkeiten die ganze Zeit seines Bestehens hindurch die Arbeitskontinuität aufrechterhielt, wie sie für einen botanischen Garten notwendig ist. Abschließend wird noch die neuere Epoche des Gartens beschrieben.
Schlüsselbegriffe: botanischer Garten, Hochschulen, Illyrische Provinzen,
F. Hladnik, J. Biatzovsky, A. Fleischmann, A. Paulin, J. Lazar, V. Strgar.
Einleitung
Laut Urkundenmaterial gelten die Schlossgärten in Dol bei Ljubljana als die erste größere Gartenanlage in Slowenien. Von 1716 bis 1758 war ihr Besitzer Johannes Benjamin Baron Erberg. Nach 1740 begann eine Umgestaltung unter dem Einfluss des damals vorherrschenden französischen Stils. Ihren Höhepunkt erreichte die Gartenanlage nach 1783 und konnte das Niveau bis 1843 halten, als Josef Kalasanz Baron Erberg ihr Besitzer war. Heinrich Freyer (1840) hat diese als Erbergscher botanischer Garten bekannte Anlage genau beschrieben. Möglicherweise war es diese Anlage, die den im Jahre 1810 gegründeten Botanischen Garten Ljubljana mit beeinflusst hat (Strgar 1991). Bis heute ist in Dol die Mittelachse der Anlage mit Allee und Pavillon erhalten (Pergovnik Cotič 2009).
In einigen Veröffentlichungen wird als erster botanischer Garten die Anlage von Karl Zois (1754–1799) in Brdo bei Kranj erwähnt und als Gründungsjahr das Jahr 1785 (Petkovšek 1960) angegeben. Allerdings geben Dobrilovič & Kravanja (2003) aufgrund von Archivmaterialien als Gründungsjahr das Jahr 1781 an. Der Garten war bekannt für seine dendrologischen Raritäten und Alpenpflanzen, darunter insbesondere die Endemiten, es gab aber auch zahlreiche fremde Arten (Petkovšek 1960, Praprotnik 1988, 2004, Dobrilovič & Kravanja 2003). Trotz allen Änderungen blieb der Garten bis heute bestehen. Seit 2008 ist die Anlage als staatlich wichtiges Kulturdenkmal geschützt, seit 1991 dient sie auch als Protokollarobjekt (Koruza 2009).
Neben diesen beiden erwähnten Gärten gab es im Bereich des heutigen slowenischen Staates noch andere Park- und Gartenanlagen (Jernejec Babič mit Mitarb. 2009), in jener Zeit etliche auch in Ljubljana (Andrejka 1934, Dobrilovič & Kravanja 2003). Außerdem begann im Jahre 1809 in der damaligen Stadt Ljubljana an einigen Standorten eine sehr intensive Gartentätigkeit. Mindestens zwei dieser Standorte lagen sehr nahe beieinader. Im Jahre 1809 wurde auf dem Grundstück des Befestigungsgrabens die Zois-Allee angelegt. Laut Voss (1885, Neuauflage 2009) wird es sich um den Bereich der heutigen Zois-Straße (Zoisova cesta) gehandelt haben. Zur selben Zeit gab es wohl auch schon den von Franc Hladnik im Hof des Lyzealgebäudes, nämlich des ehemaligen Franziskanerklosters angelegten Lyzealgarten. Das Gebäude stand um 1788 auf dem heutigen Vodnikplatz, heute Viktualienmarkt (Ciperle 2001), und wurde nach dem Erdbeben von 1895 wegen schwerer Schäden abgerissen und Platz für den Viktualienmarkt geschaffen (Kajzer 1995, Ciperle 2001). Das Vodnik-Denkmal stand dort schon vor dem Abriss (Ciperle 2001). In diesem Garten züchtete Hladnik zu Unterrichtszwecken einige Krainer Pflanzen (Pintar 1939).
Das Zeitalter von Hladnik (1810–1834)
Im Jahre 1809 marschierte die französische Armee schon zum dritten Mal (zum ersten Mal in 1797, dann 1805/1806) über das Gebiet des heutigen Sloweniens. Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Schönbrunn am 14. Oktober 1809 wurden noch am selben Tag durch ein Dekret von Kaiser Napoleon die weitgehend selbstständigen Illyrischen Provinzen gegründet (Šumrada 1999a, Cvirn 2001). Ljubljana wurde Hauptstadt dieses sogenannten Pufferstaates, der von Tirol bis nach Dubrovnik reichte und die Habsburgermonarchie des Zugangs zum Meer beraubte (Šumrada 1998). Zum ersten Gouverneur wurde Marschall Auguste-Frédéric Viesse de Marmont (1774–1852) bestellt (Granda 2001). Die Provinzen blieben bis 1813 bestehen (Žmuc 2009, Polajnar 2009). Die Zweihundertjahresfeier der Illyrischen Provinzen, die durch die Einführung der slowenischen Sprache in öffentliche Einrichtungen eine wahre Wende darstellten, wurde in Slowenien im Jahre 2009 begangen.
Laut Voss (1885) wurde Hladnik bald nach der Gründung der Illyrischen Provinzen ein neues Grundstück an der Karlstädter Straße und dem GruberKanal zugewiesen. Der Kanal war in der Zeit zwischen 1772 und 1780 angelegt worden als Maßnahme der Trockenlegung des 163 km2 großen Laibacher Moores, um die Stadt vor Überschwemmungen zu bewahren (Bleiweis 1989). Das Grundstück selbst – ein Acker – soll schon früher militärischen Zwecken gedient haben (Pintar 1939), dem Kartoffelanbau (Lazar 1954). In einigen Berichten zur Geschichte des Gartens (Lazar 1954, 1960, Strgar 1973, Bavcon 2000) und auch in einigen alten Zeitungsartikeln heißt es, Hladnik habe damals die Wahl zwischen zwei Standorten gehabt: im Bereich des heutigen Tivoli-Parks und den heutigen Standort am Gruberkanal. Es wird wohl einfacher gewesen sein, das Grundstück auf dem bereits kultivierten Acker vorzubereiten als im Bereich des Tivoli-Parks, den es damals wohl noch nicht gegeben hat. Als zusätzlicher Beweggrund wird in einem jüngeren Zeitungsartikel (Slovenec 1942) erwähnt, Hladnik habe sich viel mit Weidenbäumen beschäftigt und auf dem gewählten Grundstück soll es eine besondere Weidenart gegeben haben, was mit ein Grund für seine Wahl gewesen sei. Angesichts der Verhältnisse in der Welt und der Entstehung vieler botanischer Gärten scheint allerdings die Annahme plausibler, dass der Grund staatseigen war und folglich am einfachsten für den Garten zur Verfügung gestellt werden konnte. In Europa entstanden botanische Gärten sehr oft auf Grundstücken, die einem Herrscher gehörten, oft wurde zu diesem Zweck ein minderwertiges Grundstück geschenkt.
Da das Gelände als Acker genutzt worden war, fiel die Einteilung in Beete nicht schwer. Auch die Erwähnung des Gartens im Marmontschen Dekret gebot Eile, wenigstens etwas musste sehr schnell gemacht werden. Gerade aus diesem Grund scheint die Grundstückswahl logisch. Das französische Schulwesen war nach zahlreichen Experimenten von revolutionären Regierungen durch einen Beschluss des Nationalkonvents (Volksvertretung 1792–1795) von 1795 geregelt. Vorgeschrieben war die Gründung von Zentralschulen, in denen alle Wissenschaften und Künste unterrichtet werden sollten. Als obligatorischer Bestandteil war auch ein botanischer Garten vorgeschrieben (Polec 1929). Auch das Marmontsche Dekret vom 4. Juli 1810 bezieht sich darauf. In Art. 9. dieses Dekrets wird festgelegt, dass neben einer Bibliothek, einem Physik- und Chemiekabinett auch ein botanischer Garten einzurichten sei. Mit dem Inkrafttreten des Dekrets am 1. Oktober 1810 wurden die höheren Schulen in Illyrien auf Universitätsebene angehoben, im Gegensatz zu Zentralschulen in Frankreich, die nicht dieses Niveau hatten (Polec 1929, Pintar 1939, Baras 1984, Šumrada 1999b, Ciperle 2009).
Hladnik wusste sehr wohl, dass Arbeit Kosten verursacht und dass schnell etwas vorzuzeigen war, um die Finanzierung zu sichern. Obwohl einige Quellen als mögliches Gründungsjahr des Gartens das Jahr 1809 angeben, ist das mit Sicherheit falsch. Da die Illyrischen Provinzen am 14. Oktober 1809, nach der Unterzeichnung des erwähnten Friedensvertrages gegründet wurden, scheint es wenig wahrscheinlich, dass sich die französische Obrigkeit schon davor mit der Einrichtung eines botanischen Gartens beschäftigt hätte. Und bekannterweise hatte Hladnik seinen Garten im Lyzealhof. Paulin schreibt in seinem Manuskript aus 1928 auch, Marschall Marmont hätte dem Gymnasialpräfekten Franc Hladnik schon 1809 einen Teil des heutigen Areals ausgehändigt. Im Herbst konnte Hladnik die eine oder andere Pflanze gepflanzt haben, aber angesichts der Klimaverhältnisse von Ljubljana konnte im November und Dezember kaum gearbeitet werden, mit der Pflanzung hat man wohl im Frühjahr angefangen, deshalb ist die richtige Jahreszahl der Gartengründung mit Sicherheit das Jahr 1810. Der Kreis, dem auch Hladnik angehörte, war sich des nationalen Erwachens und der von den Franzosen gebotenen Möglichkeiten wohl bewusst (Einführung der slowenischen Sprache, Gründung von Zentralschulen – Écoles centrales), was einen zusätzlichen Arbeitsantrieb darstellte. Eine Anregung kann auch die Zois-Allee gewesen sein. Es drängt sich die Frage auf, ob die Orientierung dieser Allee zur Karlstädter Straße, die nur stellenweise seitlich verbaut war, nicht schon die Möglichkeit der Weiterführung der Allee bis zum Garten andeutete. Das Grundstück selbst bot die Möglichkeit einer weiteren Erweiterung. Aus der im Jahre 1811 entstandenen Karte geht hervor, dass an der am Garten vorbeiführenden Straße damals schon eine Allee angepflanzt war. So konnte Hladnik laut seinem Schreiben vom 27. Dezembrr 1810 an den Rektor der Zentralschulen Josef Walland schon im Jahre 1810 auf diesem Grundstück mindestens 447 Pflanzen anpflanzen. »Im botanischen Garten Ljubljana waren im September schon 447 Pflanzenarten nach Linné angepflanzt. Doch damit begann die Schwerarbeit erst so richtig. Es waren noch große Anstrengungen notwendig, um den Garten so weit zu bringen, dass er zu Recht den Namen botanischer Garten tragen konnte. Weil die Flora von Ljubljana schon fast erschöpft war, galt es Reisen zu unternehmen. Die Kosten dafür werden sich im Jahr 1811 bis auf 900 Frank belaufen.« (ZAL, LJU 184). Vom 8. Juni 1811 liegt noch ein Schreiben des Rektors an den Hauptschulinspektor Zelli vor, in dem von Hladniks Brief wegen der Bezahlung der Pachtkosten für die Wiese (in der Höhe von 129 Franc 29 Centimes und 29 Millimes) für den botanischen Garten (ZAL, LJU 184) die Rede ist. Vom 22. Juni 1811 liegt ein Schreiben von Hladnik vor mit dem Bericht, die Kosten für den botanischen Garten hätten sich im ersten Trimester auf die Summe von 110 Francs 59 Centimes und 60 Millimes belaufen. Er bittet, die Gesamtsumme von 500 Francs für den Botanikunterricht für das ganze Semester sofort auszuzahlen, denn ohne eine wirkungsvolle Soforthilfe könnte sonst das Jahr für den botanischen Garten verloren gehen. (ZAL, LJU 184).
In alten Zeitungsquellen kommt bis zum heutigen Tag immer wieder als Eröffnungsdatum des botanischen Gartens – des Botanischen Gartens der vaterländischen Flora, wie er genannt wurde – der 11. Juli 1810 vor. Trotz aller Suche verschiedener Forscher, die an Materialien über die Illyrischen Provinzen arbeiteten, auch trotz meiner persönlichen Durchsicht der Urkunden im slowenischen Staatsarchiv und dem Stadtarchiv von Ljubljana für diese Zeit konnte keine entsprechende Urkunde gefunden werden. Nur Strgar (1973) zitiert eine spätere, mit dem 10. 3. 1814 datierte Urkunde, die den 11. Juli 1810 als spätestes Datum der Garteneröffnung zitiert. Die Zeitung Télégraphe officiel des provinces Illyriennes aus jener Zeit, die wohl hätte darüber berichten können, erschien erst später zum ersten Mal, nämlich am 3. 10. 1810 und wurde am 26. 9. 1813 eingestellt. Marschall Marmont erwähnt in seinen Erinnerungen (Übersetzung und Auswahl Baras 1984) nur das Lyzeum in Ljubljana. Er schreibt, das Lyzeum werde von fähigen Leuten geleitet, so dass er nur für eine Verbesserung der Bildung sorgen und ihm noch einen botanischen Garten zuweisen musste. Davor erwähnt er noch die Gründung von Hochschulen in Ljubljana und Zadar, was Hladnik in seinen Schreiben nicht erwähnt. Trotzdem ist in späteren handschriftlichen Archivquellen die Angabe zu finden, Marschall Marmont hätte bei der Eröffnung nicht weniger als acht Bäume gepflanzt. Einige ältere Zeitungsartikel sprechen von Linde und Ulme (Juvan, 1942), die allerdings schon zwei Jahre später gefallen ist (Wraber T. 1944). Einige Zeitungsartikel zur Hundertjahresfeier (30. Dezember 1911) geben sogar an, dass erst in den Jahren 1811 und 1812 mit dem Pflanzen begonnen wurde, was allerdings auch durch die im Stadtarchiv gefundenen Briefe von Hladnik für das Jahr 1810 widerlegt werden kann, die im Artikel veröffentlicht sind (S.). Allerdings schrieb Hladnik sehr kritisch, es gebe noch sehr viel Arbeit zu tun, bis der Garten wirklich als botanisch wird bezeichnet werden können.
Schon aus 1812 ist ein Pflanzenverzeichnis überliefert, das zweifellos nach Hladnikschen Vorlagen vom unterzeichneten Michel Tušek ausgearbeitet worden ist. Das bis vor kurzem unbekannte Verzeichnis ist im slowenischen Staatsarchiv von der Erforscherin der Botanik in Slowenien N. Praprotnik (2009) entdeckt worden. Das Faximile mit ihrem Kommentar ist in dieser Jubiläumsnummer – 200 Jahre des botanischen Gartens – ungekürzt veröffentlicht (S.100–106). Bisher stammten die ältesten bekannten Angaben nur aus Niederschriften von H. Freyer (1829). Aus dem gut leserlichen handschriftlichen Verzeichnis geht hervor, dass es im Garten neben sehr gut vertretenen einheimischen Arten der Gattungen wie Anemone, die mit etlichen der in Slowenien vorkommenden Arten vertreten ist (A. trifolia, A. pratensis, A. ranunculoides, A. nemorosa und A. hepatica) auch andere, fremde Arten gegeben hat, die zweifellos auch in anderen damaligen Gärten vertreten waren, denn viele Gartenplaner bestellten Pflanzen von außerhalb, aus verschiedenen Weltgegenden (Andrejka 1934, Dobrilovič & Kravanja, 2003). So kommen im Pflanzenverzeichnis schon damals Arten wie Aster novae-angliae, Aster novi-belgii, A. chinensis, Asclepias syriaca, Carthamus tinctorius, Mirabilis jalapa und Rudbeckia laciniata vor, um nur einige zu nennen. Wie aus Archiven hervorgeht, erhielt laut dem Hochschulkostenverzeichnis für das Jahr 1811 Hladnik als Hochschullehrer im November 1811 ein Gehalt in der Höhe von 130 Franc. Etwa dieselbe Höhe hatten auch die Bezüge anderer Lehrer (ZAL, Lju 184 (226)). Laut Quellen waren für Materialausgaben des Physik- und Chemiekabinetts und des botanischen Gartens 3000 Francs vorgesehen (Polec 1929). Laut anderen Quellen erhielt ein Drittel davon, 1000 Francs, der botanische Garten (Lazar 1960). In der Haushaltsaufstellung ist mit 500 Francs jährlich der Kostenpunkt Diener im botanischen Garten besonders angegeben. Allerdings schreibt Hladnik selbst in seinem Schreiben an den Rektor vom 27. Dezember 1810, im Folgejahr würden sich nur die Kosten der Sammlung von Pflanzen für den Garten (Reisekosten) auf 900 Francs belaufen. Man wird von anderen Orten die Pflanzen holen müssen, denn in der Stadtumgebung gibt es nichts mehr zu holen, so dass die Mittel nicht ausreichen würden (ZAL, Lju 184).
Franc de Paula Hladnik wurde am 29. März 1773 in Idrija geboren, wo es seit über 200 Jahren das größte Quecksilberbergwerk der Habsburgermonarchie gab. Seine Eltern waren Matija, Grubenhutmann, und Doroteja. Da das Bergwerk die ganze Bevölkerung von Idrija mit Umgebung, wo es wenig landwirtschaftlichen Boden gab, ernährte, war es logisch, dass ihn sein Vater zunächst in den praktischen Bergbau einführte. Doch der Sohn legte dazu keine Neigung an den Tag, er wollte studieren. Der Vater war als Grubenhutmann offensichtlich genug gebildet und schickte den Sohn zuerst in die Grundschule in Idrija und anschließend aufs Gymnasium in Ljubljana, das er 1789 mit Vorzug abschloss. Hladnik setzte von 1790 bis 1791 seine Ausbildung mit philosophischen Studien am Lyzeum fort, die er ebenfalls mit besten Noten abschloss. Anschließend studierte er Theologie und wurde am 19. Juni 1795 ordiniert, allerdings wegen seiner schwachen Gesundheit nicht als Geistlicher eingesetzt (Rechfeld 1849, Voss 1884, Praprotnik 1994). Noch im selben Jahr wurde er zum Skriptor an der Lyzealbibliothek in Ljubljana ernannt, seit dem 8. Oktober 1796 unterrichtete er die vierte Klasse der Normalschule, um im Jahre 1800 zum außerordentlichen Lehrer der mechanischen Schule in Ljubljana ernannt zu werden. Mit dem 21. Juni wurde er kommissarischer und mit dem 5. Januar 1803 regulärer Rektor der Normalschule von Ljubljana. Im Jahre 1807 wurde er zum Gymnasialpräfekten ernannt.
Angesichts der ihm anvertrauten Aufgaben muss er sehr fähig gewesen sein, er avancierte nämlich sehr schnell, obwohl er neu in der Stadt war. Sein Wissen und Können und der Erfolg bei der Arbeit waren offensichtlich ausschlaggebend. In der Zeit der Illyrischen Provinzen wurde er, wie aus Archivurkunden und Niederschriften hervorgeht (Rechfeld 1849, Voss 1884, Polec 1929, Pintar 1939, Arhiv RS) zum Hochschulprofessor für Naturwissenschaften und Botanik ernannt. Obwohl die Illyrischen Provinzen in 1813 aufgehoben wurden und obwohl er eine hohe Stellung im damaligen Schulwesen innehatte und auch den Botanischen Garten leitete, bekam Hladnik keine Schwierigkeiten mit der erneuerten habsburgischen Staatsobrigkeit. Quellen ist zu entnehmen, dass Österreich damals über Agenten das Geschehen in den Illyrischen Provinzen verfolgt hatte, natürlich auch alle, die mit den Franzosen zusammenarbeiteten, doch fielen beim Wiederaufbau der Habsburgerherrschaft offensichtlich das Wissen und die Fähigkeiten jedes Einzelnen mehr ins Gewicht. Wie könnte man sonst die Tatsache erklären, dass die Hofkommission im Dekret vom 4. Dezember 1815 festgehalten hat, das Gymnasium habe sich in zwei Jahren unter der Leitung von Hladnik so stark entwickelt, dass es mit den besten in den österreichischen Provinzen konkurrieren könne. Laut Voss (1884) hat Kaiser Franz I. Hladnik am 13. März 1819 mit der großen goldenen Medaille mit Öhr und Band ausgezeichnet. Auch auf dem einzigen erhaltenen Bildnis (von Amalia von Hermannsthal), das im Nationalmuseum aufbewahrt wird und in der Ausstellung zur Zweihunderjahresfeier der Illyrischen Provinzen 2009 und 2010 zu sehen ist, trägt er die Medaille an der rechten Seite. Möglicherweise verdankte er seine Beförderungen nicht nur seinem sehr umfangreichen Wissen sondern auch seinem Organisationstalent. Es gelang ihm, sowohl das Gymnasium als auch den Garten zu leiten und beides auf ein hohes Niveau zu bringen. Sofort nach der Aufhebung der Illyrischen Provinzen gelang es ihm, den Fortbestand des Gartens zu sichern, obwohl die habsburgischen Behörden sonst alle französischen Einrichtungen aufgehoben haben. Ausschlaggebend kann dabei sein Charakter gewesen sein, der nach Babnigg von Voss (1884) folgendermaßen beschrieben wird: »Sein Grundsatz war: Hören und Schweigen.“ Und weiter: „Unter allen Geistesgaben zeichnete sich besonders sein Gedächtnis aus.«
Die Erhaltung des botanischen Gartens ist zweifellos auch den guten Beziehungen von Hladnik mit dem österreichischen Botaniker Host zu verdanken, den Pintar (1939) als Schutzengel des botanischen Gartens von Ljubljana bezeichnet. Hladnik unterhielt mit ihm schon seit 1812 einen Briefwechsel und schickte ihm auch Pflanzen zu. Host hatte schon davor mit in Krain tätigen Botanikern zusammengearbeitet, besonders mit Karl Zois. In Ljubljana war der Zois-Kreis um Karls Bruder Sigismund tätig (Aljančič mit Mitarb. 2001), in dem auch die damaligen Aufklärer versammelt waren. Jernej Kopitar, der in Wien tätige Verfasser der ersten wissenschaftlichen Grammatik der slowenischen Sprache, erwähnt in einem Schreiben an Zois auch den Botaniker Host. »Den Botaniker Host habe ich kürzlich in seinem Garten beim Belvedere (dem Wiener botanischen Garten) kennengelernt, als ich dort mit dem Universitätsbibliothekar einen Spaziergang machte. Ich habe überhaupt nicht gewusst, dass er ein Illyrer ist. Gerade damals schrieb er an Hladnik«. (Kopitar 1812). Host wurde nämlich in Fiume/Rijeka im heutigen Kroatien am 6. 3. 1761 geboren und ist 1834 gestorben, deshalb war ihm das von den Franzosen geförderte illyrische Denken nicht fremd.
Franc Hladnik ist wohl durch Wulfen für die Botanik begeistert worden, wie Voss (1884) schreibt, was er mit dem Dankschreiben von Wulfen vom 19. März 1803 bekräftigt. Wulfen ist 1805 gestorben, also lange bevor Hladnik Botanik zu unterrichten begann. Als Botaniker machte sich Hladnik unter den europäischen Botanikern sehr schnell einen Namen. Mit Host unterhielt er zum Beispiel seit 1812 einen regelmäßigen Briefwechsel, im Jahre 1821 trafen sie sich auch persönlich in Ljubljana anlässlich des Kongresses der Heiligen Allianz. An diesem politischen Kongress nahmen der russische Zar Alexander, der österreichische Kaiser Franz I., König Ferdinand IV. von Neapel, der Herrscher von Modena Franz IV. und Vertreter vonm Frankreich, Großbritannien, Preussen und italienischen Einzelstaaten und noch 500 weitere Prominente teil. Ljubljana hatte zur Zeit des Kongresses nur 20 000 Einwohner. Für alle diese Personen und ihre Gefolge mussten Unterbringungsmöglichkeiten geschaffen werden. Der Kongress dauerte vom 10. Januar bis zum 22. Mai 1821 und zog damals nach Ljubljana, wo ein sehr reges Gesellschaftsleben stattfand, viele Besucher aus allen Teilen der Monarchie und von anderswo an (Šumrada 1992, Holz 1997). Host kam damals nach Ljubljana als Leibarzt von Kaiser Franz I. (Pintar 1939). Er hatte so die Gelegenheit für wiederholte Treffen und Gespräche mit Hladnik, mit dem er laut den handschriftlichen Notizen des Gartens befreundet war. Laut Quellen (Voss 1884) steuerte Hladnik etliche Beträge zum Werk Salices und Flora austriaca von Host bei.
In der Zeit von Hladnik wurde der Garten vergrößert und möglicherweise schon 1828 mit einer Mauer umgeben und ein Gartenpavillon angelegt. Trotzdem gab es schon damals Diskussionen über einen möglichen Umzug des Gartens mehr in die Nähe der Stadt, in den Tivoli-Park bzw. den Platz zwischen dem Waldrand und der Lattermannallee als Hauptallee zum Schloss Cekinov grad. Pintar (1939) setzt noch hinzu, auch Hladnik selbst sei dafür eingetreten, doch ist es dazu nicht gekommen.
Hladnik hatte bis zum Jahre 1834 viel beachtete Botanikvorlesungen. Diese Vorlesungen aus Botanik als Wahlfach waren ein Vorteil von Ljubljana im Vergleich zu den Schulen in anderen Landesstädten, wo es sie nicht gab (Pintar 1939, Ciperle 2001). In die Botanik führte er zahlreiche Schüler ein, z. B. Freyer, Graf und Tommasini. Insbesondere Freyer wollte er anfangs überhaupt nicht zu den Vorlesungen zulassen aus Furcht, dieser könnte sich so auf die Botanik konzentrieren, dass er keinen Schulabschluss schaffen würde. Später ermunterte er ihn und empfahl ihn seinen Wiener Kollegen N. T. Host (1761–1834) und J. F. Jacquin (1766–1839) an (Wraber 2002). Außer des botanischen Gartens der einheimischen Flora, der mit Sicherheit sein größtes Werk ist und noch immer an derselben Stelle wie damals ein lebendes Denkmal für Hladnik ist, erschuf er auch ein reiches Herbarium des Landes Krain; den handschriftlich gebliebenen Nomenklator mit 3484 Samenpflanzen und seine reiche Bibliothek. Das Herbarium und den Nomenklator hat er im Jahre 1836 dem neugegründeten Landesmuseum geschenkt, das zunächst seit dem 4. Oktober 1831 in den unteren Räumlichhkeiten des Lyzealgebäudes untergebracht war, seine Bibliothek der Lyzealbibliothek (Voss 1884), in der er selber mit seiner Arbeit begonnen hatte.
Mit Andreas Fleischmann (1804–1867), den er als kaum Vierzehnjährigen als Gärtnerlehrling in den Garten nahm, legte er viele Wege zurück (Wraber 1963, Praprotnik 1993a). Laut Freyer (1829) brachte er aus verschiedenen Gegenden des damaligen Landes Krain Pflanzen mit, auch von Ljubelj, Korošica, Zelenica, Bohinj, Krn, Črna prst, Porezen, Jelenk, Goljaki, Čaven, Nanos, Vremščica. Voss (1884) nennt neben anderen Gegenden auch die Täler des Isonzo und der Drau.
Voss (1884) gliedert in seiner Übersichtsgeschichte der Botanik in Krain die Zeitabschnitte bis 1884 in einen mit der Ankunft von Scopoli nach Idrija im Jahre 1754 beginnenden klassischen Zeitabschnitt, die Hladnik-Zeit von 1801 bis 1852 und den letzten dreißigjährigen Zeitabschnitt. So wie der erste Abschnitt durch Scopoli geprägt wurde, ist der zweite mit Recht nach Hladnik benannt, obwohl er über seinen Tod im Jahre 1844 hinausgeht (Bleiweis 1844). Möglicherweise wäre ein Abschluss mit Fleischmann sinnvoll, der Hladniks Arbeit fortgeführt hat, doch die Gliederung kann auch berechtigt sein, weil sich Fleischmann in seiner späteren Zeit schon intensiv der praktischen Botanik, dem Obstbau und Gartenbau gewidmet hat (Praprotnik 1993a).
Das Zeitalter von Biatzovsky und Fleischmann (1834–1867)
Nach Hladniks Pensionierungsantrag und seiner folgenden Pensionierung gingen im Jahre 1834 die Leitung des Gartens und die Botanikvorlesungen am Gymnasium auf den Arzt Johannes Nepomuk Biatzovsky (1801–1863) über, der im Jahre 1833 als Lehrer für Physik, Chemie und Botanik an die medico-chirurgische Schule in Ljubljana gekommen war, doch erst 1839 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. Die Bestätigung seiner endgültigen Anstellung erhielt er erst zehn Jahre später (1843) (Pintar 1939). So wie Hladnik spielte auch Biatzovsky eine große Rolle bei der Ausbildung einer neuen Botanikergeneration. (Praprotnik 1993a, Gartenarchiv). Den Garten leitete er erfolgreich bis zu seiner Versetzung nach Salzburg im Jahre 1850. Hladnik zu Ehren benannte er die Seidelbast-Art Scopolia hladnikiana, heute S. carniolica f. hladnikiana (Biatz. & Fleischm.) E. Mayer. In seiner Zeit wurde 1842 der Garten erweitert und erreichte die Fläche von 76 Ar. Biatzovsky ordnete nach seiner Versetzung an die medico-chirurgische Schule nach Salzburg den dortigen alten botanischen Garten neu und verlieh ihm mehr wissenschaftliche Inhalte. Er führte auch den internationalen Samenaustausch ein (Pintar 1939).
Nach der Versetzung von Biatzovsky übernahm Andreas Fleischmann die Leitung des Gartens, aber auch die Botanikvorlesungen am Gymnasium, die von Hladnik als Wahlfach eingeführt worden waren. Außerdem unterrichtete er im Präparandenkurs an der Ackerbauschule den damals immer wichtiger werdenden Obstbau. Fleischmann gab im Jahre 1844 die Übersicht der Flora Krains heraus, die unter Botanikern allerdings als nicht ganz zuverlässig gilt. Auf jeden Fall hat er den Garten erfolgreich geleitet, die Popularisierung von Pflanzen und Garten fortgeführt, womit schon Hladnik begonnen hatte. Seine Vorlesungen wurden von verschiedenen später wichtigen Leuten als Schülern besucht – F. Erjavec, I. Tušek, J. Šafer, er veranstaltete auch Gartenführungen. Der botanische Garten war in der Regel nachmittags für die Öffentlichkeit geöffnet, wenn es nicht regnete. Laut Praprotnik (1993a) hat Fleischmann anders als Hladnik viel geschrieben und veröffentlicht. Neben der zitierten Arbeit veröffentlichte er in der Carniolia 1838–1843 und den Zeitschriften Flora und Verhandlungen des zoologisch – botanischen Vereins in Wien. In slowenischer Sprache begann er 1844 für die Zeitung Novice von Bleiweis zu schreiben. Er beschäftigte sich mit dem Obstbau und nahm als Juror an Ausstellungen teil. Seit 1839 war er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen botanischen Gesellschaft und seit 1841 Mitglied der krainischen Landwirtschaftsgesellschaft. Fleischmann war angelernt, wie einem Schreiben von Host an Hladnik zu entnehmen ist, mit dem Angebot, Fleischmann nach Wien zu schicken zur Fortbildung in Gärtnerei und Deutsch. Allerdings ist er wegen der vielen Arbeit im Garten, die Hladnik in seinem Schreiben erwähnt, wohl nicht nach Wien gekommen (Rechfeld 1849). Trotz seiner mangelhaften Fachbildung hat Fleischmann in seiner Zeit den Garten in der Öffentlichkeit sehr popularisiert. In der Zeitung Carniolia veröffentlichte er z.B., welche Pflanzen im Garten von Anfang Mai bis Ende August 1839 geblüht haben (Praprotnik 1993a).
Vergleichende Bewertungen für die Zeit 1834–1886
Obwohl es bisher in allen Geschichtsübersichten heißt, dass auf Fleischmann eine weniger erfolgreiche Zeit folgte und der Garten stagnierte (diesen Quellen bin auch ich selber gefolgt: Bavcon 1996, 1998, 2000 – Paulin 1929, Lazar 1960, Strgar 1973), könnte man aufgrund der Gartenbeschreibung von Voss (1885) und von nicht unterzeichneten Gartenarchiv-Unterlagen mit der Angabe von älteren Tätigkeitsberichten dem kaum beipflichten. Es gilt allerdings darauf hinzuweisen, dass es eine Zeit der intensiven Förderung von Obst- und Gartenbau gewesen ist, mit der schon Fleischmann begonnen hatte und die von Konschegg und dem Gärtner Rulitz fortgesetzt wurden. Laut handschriftlichen im Garten vorliegenden Unterlagen kam Konschegg am 16. Oktober 1854 aus Marburg nach Ljubljana, um am Gymnasium zu unterrichten. Im Jahre 1862 wurde er vorübergehend Leiter des Untergymnasium in Krain, kam allerdings schon 1863 nach Ljubljana zurück. Für das Jahr 1866 besagt die Quelle, er unterrichte wieder Naturkunde und am 17. Juni 1867, nur 12 Tage nach Fleischmanns Tod (am 5. Juni 1867) wurde er als Gartenleiter bestellt.
Wenn man die vorbildliche Gartenbeschreibung für diese Zeit liest, entsteht ein ganz anderer Eindruck. Aus einer handschriftlichen Quelle aus dem Garten geht hervor, dass die Baumschule im Jahre 1868 im noch brachliegenden Gartenteil angepflanzt wurde, wo noch andere Kulturpflanzen gezogen wurden. Es heißt auch, dass der Etat für das Jahr 1868/1869 420 Gulden betrug und noch zusätzlich 210 Gulden Förderung für den Lohn des Gärtners. Erwähnt wird auch eine neue Errungenschaft – ein Alpinetum. In der handschriftlichen Quelle für das Jahr 1871/72 heißt es, der botanische Garten sei um 150 Arten von meist Alpenpflanzen reicher geworden, ein Geschenk des damaligen Bürgermeisters Deschmann und von Prof. Linhart, Tušek und Wurner. In den Jahren 1872/73 kamen in der Baumschule 100 Arten hinzu. Für das Jahr 1873/74 wird berichtet, der schneefreie Winter sei für die Alpenpflanzen sehr schädlich gewesen, der Schaden werde erst im nächsten Jahr wieder gutzumachen sein, was sich dann 1875/76 bewahrheitet hat. Für die Jahre 1878/79 heißt es wieder, auf dem Hügel seien noch 105 Alpenarten angepflanzt worden. In 1882/83 heißt es dagegen, dass in Zukunft die Baumschule entfallen werde.
Außer diesen handschriftlichen Unterlagen, die neben anderen Pflanzen jedes Jahr auch die Baumschule erwähnen, was den Schluss nahelegen könnte, dass dafür auch Geldmittel vorgesehen waren, sind auch Gartengrundriss, Beschreibung in die von Voss (1885) aufgezählten Pflanzen vorbildlich geordnet. Beide Quellen legen keinen so schlechten Zustand nahe, wie er später von Paulin in seinem handschriftlichen Bericht (1928) beschrieben wurde. Aber dieser schlechte Zustand wird auch im Zeitungsartikel im Slovenec aus 1942 erwähnt, wo Franc Juvan als Leiter des Gartens dem Verfasser erklärt, der Garten habe unter Konschegg einen Niedergang erlebt. Möglicherweise ist dieser schlechtere Eindruck gerade auf den Bericht von Juvan für die Zeitung zurückzuführen, die Quelle bildete wohl der Bericht von Paulin. Es kann aber angenommen werden, dass sich die damaligen Trends der Förderung des Obstbaus auch im Zustand des Gartens niederschlugen.
Paulin näherte den Garten wieder dem Geist von Hladnik und den damaligen botanischen Gärten in Europa an. Möglicherweise hat Paulin durch seinen so kritischen Ansatz leichter Gelder erhalten für den Garten und für Exkursionen in verschiedene Teile von Krain, mit denen er damals anfing. Es ist nämlich kaum vorstellbar, dass der Garten in der Veröffentlichung von 1885 so schön vorgestellt und nur ein Jahr später völlig vernachlässigt gewesen wäre. In einem Garten kann auch so etwas geschehen, allerdings ist das in jener Zeit wenig wahrscheinlich. Besonders befremdend ist die Tatsache, dass Paulin den Gärtner Rulitz nicht enfach entlassen sondern mit ihm noch viele Jahre zusammengearbeitet hat. Wenn man den späteren Bericht über den Ausbau des Gartenhauses nach dem Erdbeben berücksichtigt, kann es aber auch sein, dass Paulin nur sehr kritisch gewesen ist und mit der Arbeit nicht leicht zufrieden zu stellen war. In den Niederschriften heißt es nämlich, dass 1897 ein neues Gartenhaus errichtet wurde, das allerdings nicht entsprach. Lazar (1954) stellt fest, das Haus sei 1897 errichtet worden, es sei größer als das vorherige gewesen, aber um die Hälfte kleiner als vorgesehen.
Zum Vergleich mit dem späteren Bericht von Paulin soll hier ein Teil der Gartenbeschreibung von Voss aus jener Zeit (1885) zitiert werden und zwar ohne Änderung der Pfanzennamen, um den Belegcharakter zu wahren. »Der Garten besitzt drei Eingänge: das Hauptthor (1) und zwei, meistens verschlossene Pforten (2, 3). Tritt man durch das erstere, so führt uns ein breiter, rechts und links von hochstämmigen Centifolien flankieter Weg durch die ganze Länge des Gartens bis zum Gartenhause (h).«
»In diesem Wege liegen, wie aus dem Plane ersichtlich ist, Blumenbeete, bepflanzt mit Ziergewächsen. Hier befinden sich die gemeine und dünnblättrige Pfingstrose (Paeonia officinalis und P. tenuifolia L.), verschiedene Spielarten des roten Fingerhutes (Digitalis purpurea L.), Gartenrittersporn (Delphinium Ajacis L.), Gretchen in der Staude (Nigella damascena L.), mehrere Arten von Petunio und Flammenblumen (Phlox), Schlafmohn (Papaver somniferum L.), Siegwurz (Gladiolus) und Gartenglockenblumen (Campanula media L.). In der Nähe des Gartenhauses stehen die Lilien. Erwähnenswert ist die schöne Krainer Lilie (Lilium carniolicum Bhrd.), die prächtige Lilie (L. speciosum Thbg. oder lancifolium der Gärtner), der Türkenbund (L. Martagon), die weisse und die Feuerlilie (L. candidum et bulbiferum L.). Ferner fallen die Kaiserkronen (Fritillaria imperialis L.) und das indische Blumenrohr (Canna indica L.) auf.«
»Beiderseits vom Hauptwege liegen drei grosse Beete (A) mit in Reihen gepflanzten Arten. Zumeist sind es solche, die im Lande vorkommen und wovon etwa folgende hervorzuheben wären: Blagay’scher Seidelbast (Daphne Blagayana Frey.), das erdbeerartige und keinblumige Fingerkraut (Potentilla fragariastrum Ehr. und micrantha Ram.) sowie das, dem letzteren ähnlich sehende Krainer Fingerkraut (P. carniolica Kern.), die Alpen-Sockenblume (Epimedium alpinum L.), der schwarze und weisse Germer (Veratrum nigrum und album L.), die grüne, schwarze und purpurne Niesswurz (Helleborus viridis, niger und atropurpureus), die Frühlings- und Sommer-Knotenblume (Leucojum vernum und aestivum L.), stumpfrilliger Lauch (Allium carinatum L.), die Königskerze (Verbascum phlomoides L.), der Wiesenknopf (Poterium Sanguisorba L.), die Mondviole (Lunaria rediviva L.), Deutscher Zist (Stachys germanica L.), Salbei (Salvia officinalis L.), das Eisenkraut (Verbena officinalis L.), die zweijährige Nachtkerze (Oenothera biennis L.), die österreichische und die gemeine Gemswurz (Doronicum austriacum Jacq. und Pardalianches L.), die gelbe und die Dichter-Narzisse (Narcissus Pseudo-Narcissus und poëticus L.), gelber Fingerhut (Digitalis lutea L.), das aufrechte Fingerkraut (Potentilla recta L.), deutsche Schwertlilie (Iris germanica L.), die Seidenpflanze (Asclepias syriaca L.), die rundköpfige Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus L.) und andere mehr.«
»Im dritten Felde zur rechten Hand sind die Doldengewächse, von denen in Krain so viele vorkommen, gepflanzt. Hier wächst die Golaker Kerndolde (Malabaila Golaka), die Hacquet entdeckte; der Strimensame (Molopospermum cicutarium DC.), Scopoli’s wohlriechende Süssdolde (Myrrhis odorata), der goldfrüchtige Kälberkropf (Chaerophyllum aureum L.), die gemeine und österreichische Bärenklau (Heracleum Sphondilium und austriacum L.), Seguier’s Liebstock (Ligusticum seguieri), die grüne Schaftdolde (Hacquetia Epipactis DC.), der grosse sowie der krainische Thalstern (Astrantia major L. und carniolica Wulf.) endlich die mächtige Wirbeldolde (Tommasinia verticillaris Bert.)«
Die Beschreibung von Voss ist länger, doch soll das als knappe Illustration der Verhältnisse genügen. Ich möchte nur den Finanzteil zusammenfassen. Der Garten gehörte damals dem k. k. Gymnasium und wurde jährlich mit 210 Gulden dotiert. Die Stadtgemeinde steuerte noch zusätzlich 105 Gulden bei. Daraus war die Arbeit des Gärtners und des aufsichtsführenden Lehrers zu bezahlen. Es wird hinzugefügt, für laufende Ausgaben bleibe wenig Geld übrig. Nutzungsrechte am Garten hatten neben dem Gymnasium noch die höhere Realschule und die tierärtzliche Abteilung der Hufschmiedelehranstalt. Bis 1882 wurde er beim Obstbauunterricht auch von Hörern der Lehrerbildungsannstalt genutzt. Für die Öffentlichkeit war er an nachmittagen ohne Regen geöffnet. Abschließend heißt es, er habe einen genauen Grundriss des damaligen Gartens gezeichnet, weil damals von einem Umzug des Gartens in einen stärker besuchten Stadtteil – die Wiesenflächen am Tivolipark unter der Lattermannallee – die Rede war (Voss 1885).
Ganz anders schreibt über den Garten Paulin (1912, 1928). Besonders kritisch äußert er sich in seiner Handschrift vom 20. Dezember 1928, einer kurzen Übersicht der Geschichte des Gartens von Hladnik bis zu jenem Jahr, wo es heißt: Nach dem Tod von Fleischmann in 1867 habe der Gymansialprofessor V. Konschegg die Gartenleitung übernommen, als Gärtner wurde J. Rulitz angestellt. Nach der Pensionierung des ersteren in 1886 habe die Landesregierung ihn, den Verfasser zum Gartenleiter bestellt und ihm später, im Jahre 1910 als wissenschaftliche Hilfskraft den Gymnasialprofessor Fr. Verbic beigestellt. Später sei in 1907 der Gärtner Rulitz pensioniert und als Gärtner Fr. Juvan ernannt worden. Weiters schreibt Paulin »Hinsichtlich des Gartenzustandes in dieser Zeit kann man wohl sagen, dass der Garten nach dem Rücktritt von Hladnik mehr oder weniger verfiel. So wurde z. B. im Garten für den Obstbauunterricht an der Lehrerbildungsanstalt eine Obstbaumschule eingerichtet, ein ziemlich erträgsreicher Obstgarten gepflanzt, in beträchtlichen Mengen wurden verschiedene Gemüsearten gezogen und das Augenmerk richtete sich in erster Linie auf diese Pflanzungen. Es kam so weit, dass ich bei der Übernahme des Gartens in 1886 alles in allem nur 312 Arten von gewöhnlichen einheimischen Bäumen, Sträuchern, Hochstauden und einjährigen Kräutern vorfand«. Allerdings schrieb er das viel später, nachdem er den Garten 42 Jahre geleitet hatte.
Dieser Bericht von Paulin steht im krassem Gegensatz zum Bericht von Voss (1885), der den Garten sehr lobt, wogegen Paulin außer für Hladnik über dessen Nachfolger kein gutes Wort verliert. Möglicherweise ist das der zetlichen Distanz, einer anderen Einstellung zum Garten zuzuschreiben, es kann aber eine Kritik des nichtbotanischen Gärtnerns im Garten in jenem Zeitalter mitschwingen.
Das Zeitalter von Paulin (1886–1931)
Aus handschriftlichen Quellen des Gartens für das Jahr 1886 geht hervor, dass es Paulin wirklich gelang, schon im ersten Jahr neben der regelmäßigen Gemeindeförderung in der Höhe von 105 fl. vom Landtag noch zusätzlich 100 fl. zu erhalten. Er fügt hinzu, das habe die Entnahme einer größeren Pflanzenzahl aus der Natur ermöglicht, aber auch die Herstellung von Kontakten mit anderen botanischen Gärten, von denen 400 Samen verschiedener Pflanzen gekommen sind. Im Jahre 1887/1888 führte er diese Arbeit fort, kaufte 600 Alpenpflanzen, so dass deren Zahl auf 2000 anstieg.
Für das Jahr 1888/1889 heißt es, er habe erstmals ein Samenverzeichnis – Index seminum herausgegeben, das mit 30 Gärten ausgetauscht wurde, die Pflanzenzahl sei auf 2829 angestiegen. Im Jahre 1892/93 wurde die Förderungssumme von 210 auf 420 fl. erhöht, auch weiterhin kamen 105 fl. von der Stadtgemeinde. Es heißt, es gebe Kontakte mit 78 Gärten. Paulin weist besonders auf den sehr erfolgreichen Austausch hin, weil der Garten tauschweise viele lebende Pflanzen anzubieten habe. Erwähnt wird eine erfolgreiche Exkursion ins Velebit-Gebirge (wo in Klammern Rulitz genannt wird), die den Pflanzenfundus sehr angereichert habe. Erst für das Jahr 1893/94 heißt es, durch die Aufgabe der Baumschule habe man mehr Raum geschaffen und die Stadtgemeinde habe neben der üblichen Förderung von 105 noch zusätzlich 100 fl. gegeben. Es begann eine Neuordnung des ganzen Gartens, das Alpinetum wurde auf 17 Hügel erweitert. Obwohl Paulin sehr geringschätzig von der Baumschule schreibt, hat er sie offensichtlich noch acht Jahre lang beibehalten. Es wird wohl noch Geld dafür geflossen sein, obwohl das nirgends ausdrücklich festgeschrieben ist. Für das Jahr 1894/95 heißt es in der handschriftlichen Quelle, im Stadtrat sei ein Umzug des Gartens ins Gelände des Tivoli-Parks diskutiert worden, deshalb habe man keine Neuordnungen mehr vorgenommen. Wegen des Erdbebens von 1895 stürtzte die Gartenmauer ein, stark beschädigt war auch das Gartenhäuschen. Es heißt außerdem, wegen des möglichen Umzugs wolle man mit dem Wiederaufbau abwarten. Diese Umzugsmöglichkeit war schon von Voss (1885) erwähnt worden und wurde nun erneut in Betracht gezogen. Für das Jahr 1896 und 1897 berichtet die Quelle, es seien noch keine Reparaturen vorgenommen worden, auch der Samenaustausch stagniere, weil kein Samenverzeichnis herausgegegen wurde. Im Herbst 1897 heißt es bereits, das Häuschen stehe wieder, allerdings nicht in der geplanten Größe, deshalb sei es ungeeignet. Es sei auch ein Teil der Umfassungsmauer wieder aufgezogen worden. Umzugspläne gebe es nicht mehr, was zu bedauern ist, fügt die Quelle hinzu. Deshalb müsse die Neuordnung des Gartens fortgesetzt werden, was auch schwieriger sein wird, weil die Stadtgemeinde ihre Förderung in den Höhe von 100 fl. eingestellt habe. Für das Jahr 1898 heißt es, der Garten werde nach dem damals geltenden Englerschen System neu geordnet.
Paulin (1928) stellt in seiner Handschrift fest, er sei sich bei der Übernahme des Gartens wohl der Tatsache bewusst gewesen, dass die Anhebung des Gartens auf wissenschaftliches Niveau sehr arbeits- und zeitauwändig sein würde. Über den Zustand des Gartens berichtet 1911 kurz die Laibacher Zeitung. Eingehender beschrieb Paulin den Garten in einem Artikel für die Carniola (1912). Er berichtet, der Garten sei 1912 schon so weit gewesen, dass er mit manchen Universitätsgarten wetteifern konnte: in jenem Jahr gab es im Garten 6000 Arten, es waren fast alle in der krainischen Flora vorkommenden Arten vertreten. Zu diesem reichen Pflanzenbestand war man durch Kontakte mit 96 botanischen Gärten gekommen, in erster Linie aufgrund von wissenschaftlich angelegten gedruckten Samenverzeichnissen, Indices seminum, heißt es noch im Bericht. Der Artikel erwähnt noch, er hätte beabsichtigt, anlässlich des 100. Gründungstages (1910) eine umfangreiche, 150 Seiten umfassende Veröffentlichung über den Garten herauszugeben, doch musste der Plan aus Geldmangel aufgegeben werden. Paulin wurde 1910 als Lehrer pensioniert, doch leitete er auf den Wunsch der Landesregierung hin den Garten weiter (Gartenarchiv). »Während des 1. Weltkrieges waren alle Verbindungen unterbrochen und der Gärtner eingezogen, so dass der Garten schwer gelitten hat«, fügt Paulin (1928) in seinem Bericht hinzu. Trotzdem gilt es zu erwähnen, dass im Gartenarchiv ein vorbildlich geordnetes und umfangsreiches Samenverzeichnis, Index seminum von 1917 vorliegt, was wiederum darauf hinweist, dass die Verhältnisse doch nicht so schwierig waren oder dass Paulin die durch den Krieg verursachten Schwierigkeiten erfolgreich gemeistert hat.
Alfonz Paulin wurde am 14. September 1853 als Sohn des Verwalters des Schlosses Turn in Leskovec bei Krško geboren. Grundschule und Untergymnasium absolvierte er in Ljubljana, das Obergymnasium in Novo mesto, wo er 1873 maturierte. Es studierte weiter in Graz von 1873 bis 1878, sein Hauptfach war Naturkunde, die Nebenfächer Mathematik und Physik. Im Jahre 1878 legte er die Staatsprüfung aus Naturkunde ab. Im Jahr der Besetzung von Bosnien und Herzegowina (1878) durch Österreich-Ungarn wurde Paulin einberufen. Bei Bosanski Petrovac erkrankte er so schwer, dass er zur Staatsprüfung aus Mathematik und Physik erst zwei Jahre später antreten konnte. Von 1880 bis 1910 unterrichtete er an Mittelschulen in Ljubljana, meist am Staatsgymnasium (Petkovšek 1934).
Schon 1886 übernahm er die Leitung des botanischen Gartens und blieb 45 Jahre lang, bis 1931 sein Leiter. Diese Tätigkeit kann deshalb als gleich wichtig bewertet werden wie sein größtes Werk – die Veröffentlichung der getrockneten Herbariumssammlung Flora exsiccata Carniolica. Paulin war der führende Floraforscher im damaligen Krain. Neben der Veröffentlichung seiner Sammlung machte er auch mit bei der Kernerschen Herbariumssammlung – Flora exsiccata Austro-Hungarica, der Hayekschen – Flora stiriaca exsiccata, Flora der Sanntaler Alpen (Hayek & Paulin 1907) und beim Werk von Hegi – Illustrierte Flora von Mitteleropa. Er verfasste in den Jahren 1895 bis 1917 gut zwanzig Abhandlungen mit neuen Angaben über neuentdeckte und seltene Arten der Krainer Flora. Monographisch bearbeitet hat er Gruppen wie Bärlappgewächse (Lycopodinae), Schachtelhalmgewächse (Equisitinae), Farne (Filicinae) und die Gattungen Frauenmantel (Alchemilla), Wolfsmilch (Euphorbia) u. a. (Petkovšek 1934). Er trat auch für den Naturschutz ein, doch blieb seine Abhandlung aus diesem Bereich unveröffentlicht, allerdings geht daraus eine fachliche und bewusste Tätigkeit in Slowenien hervor (Mayer 1988). In seinem zweiten veröffentlichten Bericht weist er darauf hin, dass man Moorpflanzen im Garten auf einem Ersatzgrundstück ziehen werde müssen, denn auf dem Moor werden sie bald verschwunden sein (Paulin 1912). Im Jahre 1898 verfasste er sein erstes originelles Botaniklehrbuch (Verčkovnik 1995), im Jahre 1901 übersetzte er noch ein anderes Lehrbuch (Fauna). Er war Mitarbeiter beim Slowenisch-deutschen Wörterbuch von Pleteršnik. Paulin war Ehrenmitglied des Musealvereins für Krain, Mitglied des naturkundlichen Vereins in Ljubljana und korrespondierendes Mitglied der slowenischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Im Jahre 1963 wurde er im botanischen Garten mit einem Denkmal geehrt (Kapus 1963, Mayer 1963). Zu seinem 50. Todestag erhielt er ein Denkmal noch am Schloss Turn in Leskovec bei Krško. Im Jahr seines 50. Todestages (1992) wurden eine Tagung zu seinen Ehren (Jogan & Wraber 1992, Praprotnik 1992a) und eine Ausstellung im Naturkundlichen Museum von Slowenien (Praprotnik 1992b, c) organisiert. Der umfangreiche handschriftliche Nachlass des Botanikers A. Paulin in der Bibliothek der Akademie (SAZU) wurde von Wraber (2008) bearbeitet. In diesem Werk sind auch alle von Paulin verfassten und im botanischen Garten aufbewahrten Samenverzeichnisse (Index seminum) bearbeitet.
Im Jahr 1920 hat, wie aus dem Universitätsarchiv hervorgeht, die im Jahre 1919 neugegründete Universität von Ljubljana den Garten von der Landesregierung übernommen. Auf den Antrag von Prof. Rajko Nahtigal (Philosophische Fakultät) und Karl Hinterlechner (Technische Fakultät) hatte der Universitätsrat der Universität von Ljubljana am 12. November 1919 beschlossen, sich an die Landesregierung mit der Bitte um Abtretung und Übereignung des botanischen Gartens an die Universität zu wenden (Protokoll der Universitätsratssitzung vom 12. 11. 1919). Die für Unterricht und Kultus zuständige Behörde der slowenischen Landesregierung kam in ihrem Schreiben vom 13. 2. dieser Bitte nach (Gartenarchiv, Wraber 2000). Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Garten vom k.k. Gymnasium, das zum 1. Staatsgymnsium umbenannt wurde, verwaltet. Wie aus Urkunden im Garten hervorgeht, kam es dabei zu Komplikationen, denn der Garten war teilweise landeseigen, einen Anteil besaß jedoch auch die Landwirtschaftliche Gesellschaft. Letztere tauschte ihren Gartenteil mit der Landesregierung schon 1919 gegen ein anderes Grundstück ein. Die Landesregierung betrachtete den Garten noch immer als Landeseigentum und setzte den Bescheid der Behörde vom 13. 2. 1920 über die Übereignung des Gartens an die Universität wieder außer Kraft. Es fanden Verhandlungen statt, die schließlich zugunsten der Universität ausfielen, so dass der Garten schon 1920 unter den Kostenpunkten der Universität aufscheint. Der botanische Garten wurde somit zum Bestandteil der damals neu gegründeten slowenischen Universität.
Paulin schreibt in seinem Bericht: »Mit dem Dekret seiner Majestät des Thronfolgers Alexander vom 6. 11. 1920 wurde ich zum Direktor der Botanischen Gartens der Universität in der 6 Beamtenklasse ernannt, im Folgejahr am 10. 10. 1921 in die fünfte Klasse befördert. Die Verwaltung der Universität ernannte am 18. 11. 1920 Franc Juvan zum Gärtner in der 11 Beamtenklasse«. Im Jahre 1926 wurde noch die Labormitarbeiterin Marija Župančič eingestellt.
Paulin fügt hinzu, sofort nach der Übernahme durch die Universität habe man erneut mit der regelmäßigen Arbeit begonnen. Wiederhergestellt wurden auch die Kontakte zu anderen botanischen Gärten, erneut erschien auch das gedruckte Samenverzeichnis. Er berichtet, der Garten habe in den Jahren 1922 und 1923 3000 Samenmuster erhalten und 5000 abgeschickt. Außerdem habe er auch einige seltene lebende Pflanzen erhalten. Polec (1929) berichtet, die Universität habe eine höchst geordnete Einrichtung übernommen und mit Alfonz Paulin noch einen guten Lehrer gewonnen. Obwohl Paulin anschließend jammert, das Geld für den Garten reiche nicht, er habe das Samenverzeichnis nicht erneut drucken lassen können, lobt er andererseits den Gärtner Juvan als außerordentlich eifrig. Er lobt auch die neue Laborantin und fügt hinzu, dass es im Garten erneut eine hohe Zahl von heimischen Alpenpflanzen gebe (Paulin 1928, Praprotnik 1993b).
Paulin hat neben seiner Arbeit im Garten auch Vorlesungen an der Universität gehalten, diese allerdings nach zwei Semestern aus triftigen, aber nicht nähe erläuterten Gründen eingestellt (Paulin 1928). Laut Petkovšek (1934) habe er seine Vorlesungen über Systembotanik wegen der ungünstigen Zustände im Botanikinstitut eingestellt. Paulin (1928) bedauert in seinem Bericht das Fehlen eines Gewächshauses im Garten und fügt hinzu, ein Universitätsgarten sei ohne wenigstens ein Gewächshaus undenkbar. Dabei erwähnt er, er habe schon 1922 der Baudirektion einen detaillierten Plan vorgelegt, leider erfolglos.
Neben anderen Veröffentlichungen von Alfonz Paulin (Wraber 2008) ist sein von 1901 bis 1936 erscheinendes Werk der Getrockneten Herbariumssammlung der krainischen Flora Flora exsiccata carniolica in 20 Centurien mit 2000 Nummern (Wraber 1966) besonders erwähnenswert. In seinem Bericht von 1928 berichtet Paulin, bis 1914 seien schon zehn Centurien (Nr. 1 bis 1000) erschienen. »In 1927 habe ich die XI. und XII. Centurie (Nr. 1001 bis 1200) herausgegeben, in 1928 die XIII. und XIV. Centurie (Nr. 1201–1400), im Januar 1929 sollen die XV. und XVI. Centurie (Nr. 1400–1600) erscheinen. Bei dieser wissenschaftlichen Arbeit waren mir die lebenden Pflanzen aus unserem Garten eine große Hilfe,“ stellt Paulin fest.
Dass der Garten in seiner Zeit wirklich vorbildlich angelegt war, dass es damals darin möglicherweise die höchste Zahl verschiedener Arten gab, ist auch durch die von Paulin verfasste im Gartenarchiv enthaltene genaue Auflistung und Beschreibung aller Pflanzen belegt. Die systematische Anpflanzung, wie er das nach Engler angelegte Pflanzensystem nennt, bestehe aus 170 größeren und kleineren Beeten mit 75 Familien von Ein- und Zweikeimblättrigen mit 1800 Arten. Ferner erwähnt er vier größere Abteilungen für Bäume und Sträucher, wo sieben Familien mit 160 Arten vertreten sind. Besonders erwähnt werden zwei größere Abteilungen mit Nadelgehölzen, wo 50 Arten vertreten sind. Schattenpflanzen sind auf 13 Beeten angepflanzt, vertreten sind bis zu 250 Arten. Er fügt noch hinzu, sie seien in den Jahren 1924 und 1925 angelegt worden. In 1923 seien sechs Beete für Farne mit 60 Arten angelegt worden, außerdem gebe es noch vier kleinere Beete für Einjährige und Zweijährige mit 200 Arten.
In vier Zementtrögen für Wasser- und Morastpflanzen gebe es 230 Arten. Einen großen Teil des Gartens nahmen 27 aus Steinen aufgebaute Hügel ein, von denen in 1928 neun neu aufgebaut worden sind. Hier wuchsen alpine, Karst- und pontisch–illyrische Pflanzen und einige in gemäßigten Teilen von Asien und Amerika heimische Arten, die in systematischen Pflanzungen nicht gedeihen. Insgesamt gebe es hier 1180 Arten. Unter Punkt 9 erwähnt er ein gemauertes Warmbeet und 5 aus Baumstämmen aufgebaute Kaltbeete mit 45 Fenstern. Darin wurden 3800 in Töpfe gepflanzte Exemplare von etwa 2000 Arten gezogen. Er fügt jedoch hinzu: »Darunter gibt es auch in südlichen Regionen heimische Typen, die im Warmbeet gezogen werden, weil es im Garten kein Gewächshaus gibt.« Im Jahre 1922 bekam der Garten einen Wasserleitungsanschluss, heißt es noch unter Ausstattung. Laut Paulin maß der Garten damals 72 Ar und 43,9 m2 und war mit einer 400 m langen und 2,5 bis 3 m hohen und 50 cm starken, teilweise aus Stein gemauerten Mauer, die teilweise mit Dachziegeln abgedeckt war, eingefriedet. Die Mauer wurde in den Jahren 1927 und 1928 erneuert, damals wurde auch das Dach des Hauses neu gedeckt. Aus dem Inventar wird noch erwähnt, die umfangreiche Bibliothek sei 1921 in das Botanische Institut in das Universitätsgebäude verlegt worden, trotzdem seien einige Bücher aus jener Zeit noch im Garten verblieben.
Abschließend stellt Paulin fest: »Für die weitere Unterhaltung des Gartens wären selbstverständlich höhere Zuwendungen notwendig, um den Garten auf seinem Nievau zu halten und seine Weiterentwicklung zu sichern. Die derzeitigen Mittel sind in jeder Hinsicht zu gering. In erster Linie wäre mehr technisches Gärtnerpersonal notwendig,« stellt Paulin in seinem mit einer vorbildlichen und leserlichen Schrift geschriebenen Bericht vom 20. Dezember 1928 fest. Unterzeichnet wurde er von Prof. A. Paulin, Direktor des Botanischen Gartens, die Schrift ist wohl die der Laborantin Župančič.
Nach der Pensionierung von Paulin in 1931 lösten einander im Garten zahlreiche sehr bedeutende Männer ab: Dr. Fran Jesenko (1875–1932) stellte im Garten Versuche mit Kreuzungen von Roggen und Weizen an. Im Gartenarchiv liegt ein ziemlich umfangreiches Buch der Niederschriften über Erfolge und Misserfolge bei diesen Kreuzungen vor. Lazar (1960) bemerkt, in jener Zeit habe es an Verständnis für eine Erweiterung des Gartens gemangelt, so dass Jesenko Platz für seine Experimente im sehr entfernten Ort Beltinci suchen musste. Jesenko war Anfang des 20. Jahrhunderts einer der weltbekannten Genetiker (Kreft 1990). Nach seinem bedauerlichen Unfalltod nahmen seine Arbeit andere auf. Seine Nachfolger waren Dr. Jovan Hadži (1884–1972) bis 1933, Stjepan Horvatić (1899–1975) bis 1941 und Gabrijel Tomažič (1899–1977) bis 1945.
So wie nach Hladnik sein Zeitalter noch fortgedauert hat, könnte man das auch für Paulin sagen, allerdings war diese Zwischenzeit noch länger. Von 1896 bis 1960 war nämlich Franc Juvan als Gärtner im Garten tätig, der sich angeleitet von Paulin zu einem vorzüglichen Pflanzenkenner entwickelt hatte (Wraber 1985). Zunächst arbeitete er als Hilfsgärnter und trat 1907 nach der Pensionierung von Gärtner Rulitz an seine Stelle (Paulin 1928). Ähnlich wie Fleischmann von 1819 bis 1867 gearbeitet hat, verbrachte im Garten eine noch längere Zeit Franc Juvan, der die laufende Arbeit im Garten gut kannte, so dass sich der schnelle Wechsel der Leiter kaum bemerkbar machte. Im Krieg wurde der Garten von Tomažič geleitet, nach Kriegsende übernahm die Leitung Jože Lazar.
Das Zeitalter von Lazar und Strgar (1945–1992)
Jože Lazar wurde als Assistent in 1933 im Garten angestellt (Mayer 1975). Im Gartenarchiv gibt es eine mit dem 15. Dezember 1931 datierte maschinengeschriebene Unterlage mit Erwähnung des Vorschlags, Jože Lazar, absolvierter Kandidat, sei als Fachangestellter und zeitweisen Gartenleiter anzustellen. Ob es dazu wirklich gekommen ist, geht aus den Urkunden nicht hervor. Urkunden des Garten wurden von F. Jesenko unterzeichnet. Über die Anstellung von Lazar liegt nur die zitierte Notiz von Mayer vor.
Im Gegensatz zu Paulin ist Lazar in seiner Publikation zum 150-jährigen Bestehen des Gartes ziemlich bescheiden. Er lobt nur das Regime, das dem Garten das 150 Ar große Nachbargrundstück zugewiesen hat, was die Verlegung des Systemteils des Gartens auf die neue Fläche und die Ordnung nach modernen Gesichtspunkten der Taxonomie und Philogenie möglich mache. Laut Bericht hat der Garten dieses Grundstück am 5. August 1946 erhalten. Der Garten maß damals 2,35 ha. Neu geordnet und erweitert wurde das mit einheimischen, teilweise aber auch asiatischen und amerikanischen Vertretern der Alpenflora beplanzte Alpinetum, heißt es noch. Später wurde noch ein kleinerer Teich angelegt und verschiedene Gärntnereianlagen erneuert. Angelegt wurden auch Teile mit Pflanzen vom Velebit und aus dem Küstenland und anderen Balkanelementen. Man begann mit der Anlegung von größeren Umweltgruppen. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass man sich damals im Garten mit der Herauskreuzung von neuen Kartoffelsorten und ihrer Selektion beschäftigt hat, ähnlich wurde an einer Verbesserung der Zuckerrüben gearbeitet. Erprobt wurden auch verschiedene aus Russland stammende Kornsorten (Lazar, poročilo 1949).
In 1955 wurde noch ein Gewächshaus errichtet und bepflanzt. Das sehr einfache Gewächshaus ist an die Süsodstseite des Gebäudes angelehnt und ist in der Tat sehr stark besonnt, was vom Standpunkt der Energie sehr wichtig ist, denn durch die Anlehung sind Wärmeverluste geringer. Das Gewächshaus entstand als Seminararbeit bei Prof. Plečnik, die Pläne dafür wurden (vom damaligen Studenten) Dr. Boris Gaberščik ausgearbeitet. Plečnik soll zu ihm gesagt haben: »Na, heute machen wir etwas für die Pflanzen!«. Trotzdem gilt es festzuhalten, dass der Garten in jener Zeit auch schon die erste Flächeneinbuße erlebt hat. In 1959 wurde eine Kehre der Straße nach Ig etwas begradigt und die Umzäunung in das Gartengelände hinein gerückt, ein Gartenteil blieb außerhalb der Umzäunung. Auch wurde ein Drahtzaun aufgestellt anstelle der früheren Mauer (Bericht 1959).
Die Forschungsarbeit von Lazar konzentrierte sich vornehmlich auf Algen (Mayer 1975). Er verfasste zwei wichtige Werke über die Algen „Alge Slovenije“ (1960) und über deren Verbreitung „Razširjenost sladkovodnih alg v Sloveniji“ (1975). Viel Zeit widmete er auch dem Garten. Damals wurden außer dem Gewächshaus auch die Laborräume daneben eingerichtet. Zugleich wurden auch einige ökologisch-geographische Gruppen angelegt.
Im Jahre 1967 übernahm die Leitung des Gartens Prof. Dr. Vinko Strgar (1928–1992), der die Arbeit von Lazar fortsetzte (Wraber 1992). Leider begann der zwischen die modernisierte Straße und die Eisenbahnlinie eingeklemmte Garten zu schrumpfen anstatt sich auszubreiten. Allerdings wurden die Kontakte mit verwandten Einrichtungen, am Ende waren es 316, ausgebaut. Zusammen mit Mitarbeitern der Abteilung für Biologie richtete Strgar sein Augenmerk auf die Erlangung von Flächen für einen neuen Botanischen Garten unter dem Berg Rožnik und später den Bau des neuen biologischen Universitätszentrums (Strgar 1987a). In seiner Forschungsarbeit widmete er sich insbesondere der Gattung Sesleria. Er entdeckte und beschrieb eine endemitischen Hauswurz und benannte sie nach Franc Juvan – Sempervivum juvanii (Strgar 1971). Er beschäftigte sich auch mit der Aufzucht einiger endemischer und gefährdeter Arten: Velebit-Degenie (Strgar 1979), Gelbe Alpenrose (Strgar 1987b), Blagays Seidelbast (Strgar 1976), Hladniks Tollkraut (Strgar 1987c). Nach Strgars Tod im Jahre 1992 übernahm Prof. Dr. Tone Wraber vorübergehend die Gartenleitung, seit 1995 leitet den Garten der Verfasser dieses Textes.
Die neuere Zeit
Von Anfang 1995 bis 2010 wurde der Garten mit Mitteln der Stadtgemeinde Ljubljana erneuert, später kam noch eine staatliche Förderung hinzu. Obwohl die Mittel nicht ausreichten, wurden sie sehr gut genutzt, viele Arbeiten wurden auch mit den Angestellten des Gartens durchgeführt, was die Erneuerung beschleunigt und verbilligt hat. Erneuert wurden alle Gebäude im Garten, alle Wasserflächen, nur das alte Gewächshaus nicht, in erster Linie wegen verschiedenen Plänen und langjährigen Versprechungen, so dass sich diese Arbeit in die 200-Jahresfeier verzögert hat. In den Jahren 1997 und 1998 wurde die Einfriedung erneuert, in 1999 begann eine Renovierung der Gebäude, die wegen Geldmangels erst 2005/2006 abgeschlossen werden konnte. Es wurde ein größerer Hörsaal geschaffen und auch die Fundamente für eine größeres Gewächshaus angelegt, dass dann doch nicht errichtet wurde. In den Jahren 2001 und 2003 wurde ein Platz für Mittelmeerpflanzen geschaffen, am Gewächshaus begann die Anlegung eines formellen Themengartens. Das alte Verwaltungsgebäude wurde 2001 erneuert, es begannen regelmäßige Vorträge und Workshops für die breitere Öffentlichkeit. In 2006 wurde die schon vorbereitete Baugrube für das größere Gewächshaus wieder zugeschüttet und dieser Teil zu einer Trockenwiese gestaltet. Das Tropengewächshaus wird über die Universität vom Ministerium für Wissenschaft und Technologie finanziert werden, mit den Arbeiten soll anlässlich der 200-Jahresfeier begonnen werden. Im Jahre 2000 wurden am Standort des künftigen Garterns unter dem Rožnik-Berg am Biologischen Zentrum am Eingang zum künftigen Garten eine Gruppe japanischer Kirschen gepflanzt, ein Geschenk des japanischen Staates an den slowenischen Staat. Am neuen Standort haben wir 2004 mit im Garten abgeknauserten Mitteln auch das unfertige Gewächshaus fertiggestellt. Schon im Sommer 1998 begannen wir mit der Initiative für die Anmietung einer Trockenwiese am Stadtrand von Ljubljana, was später realisiert werden konnte. So besitzt heute der Botanische Garten neben dem Haus von Prof. Jeglič, das dieser 1970 dem Garten geschenkt hat (Strgar 1985), in unmittelbarer Nähe auf den unteren Save-Terassen eine gepachtete 2 ha große Wiese, die einmal jährlich gemäht wird.
Seit 1995 ist der Garten Mitglied der internationalen Organisation der Botanischen Gärten Botanic Gardens Coservation International (BGCI), seit 2003 auch der internationalen Vereinigung botanischer Gärten AIGBA (Associazione Internazionale Giardini Botanici Alpini). Seit dem EU-Beitritt von Slowenien in 2004 vertreten wir im europäischen Konsortium der botanischen Gärten das Netz der slowenischen botanischen Gärten. Jedes Jahr veröffentlichen wir auch weiterhin den Index seminum – ein Verzeichns von im Garten und in der Natur gesammelten Samen. Derzeit geht dieses Verzeichnis an 300 botanische Gärten in der ganzen Welt. Zwischen 140 und 180 botanische Gärten bestellen jährlich Pflanzensamen, so dass jedes Jahr über 2000 Samentüten versendet werden. Unser Garten nimmt auch aktiv an internationalen Tagungen und Kongressen von botanischen Gärten teil. Im Jahre 2007 wurde unser Garten zusammen mit anderen historisch bedeutenden botanischen Gärten im Werk „Botanic garden a Living History“ (Monem 2007) vorgestellt.
Im Herbst 2009 begann unser Garten vorübergehend das Gewächshaus im Tivoli-Park zu verwalten und gelangte so zumindest symbolisch nach 200 Jahren an den zu Beginn im Jahre 1809 irgendwo in diesem Bereich angebotenen Standort für den botanischen Garten, der später wiederholt im Gespräch war (Voss 1885, handschr. Quelle, Paulin Handschrift 1928, Lazar Handschrift 1945, Lazar 1960).
Der Botanische Garten wurde im Jahre 2008 zum Kulturdenkmal auf Staatsebene erklärt. Obwohl während seiner Geschichte viel von einem Umzug die Rede war, bleibt er an seinem bisherigen Standort bestehen. Trotz vielen Änderungen des Regimes, sogar von Staaten, ist er nicht aufgegeben worden. In den 200 Jahren hat er sieben Staaten erlebt, wenn wir die EU mitberücksichtigen, deren Mitgliedland Slowenien inzwischen ist. Und der von Marschall Marmont im Jahre 1810 gepflanzte Lindebaum bietet nach 200 Jahren den Besuchern noch immer seinen Schatten an.
Danksagung
Für eine gründliche Durchsicht der Geschichte des botanischen Gartens bin ich Prof. Dr. Tone Wraber zu Dank verpflichtet, der mir auch einige fehlende ältere Literatur zur Verfügung gestellt hat. Er schlug auch einige bedeutende Ergänzungen vor, um die Geschichte mit allen bekannten Tatsachen möglichst lückenlos zu gestalten. Zu Dank verpflichtet bin auch Frau Musealrätin Dr. Nada Praprotnik, die mit ihrer Kenntnis der Botanik in Slowenien und dem neu entdeckten Pflanzenverzeichnis von 1812 unser Wissen über die Anfangszeit des Botanischen Gartens ergänzt und abgerundet hat.